Sagt Ihnen einer der folgenden Namen etwas: Timo Vuorensola, Gilbert Sternhoff, O. Bergmann, Johannes Jürgenson, Philip K. Dick, Ridley Scott oder Martin Neumann? Was diese Menschen gemeinsam haben? Sie alle beschäftigen sich in ihren Werken mit einer sehr ähnlichen Fragestellung:
Was wäre, wenn Deutschland den zweiten Weltkrieg nicht verloren hätte? Oder anders gefragt: Was ist, wenn Deutschland den zweiten Weltkrieg noch gar nicht verloren hat?
Die Qualität beider Fragen könnte nicht unterschiedlicher sein, geht doch die erste Frage von einem Umstand aus, der nicht eingetreten ist, während die zweite Frage unterstellt, dass man uns seit über 70 Jahren täuscht und der Krieg noch weiter fortgeführt wird. „In was für einer Welt lebt jemand, der sich diese zweite Frage stellt? Was hat der denn geraucht?“, wundern Sie sich.
NAZIS hinterm Mond
In der Komödie „Iron Sky“ des Regisseurs Timo Vuorensola hat das Dritte Reich zwar den Zweiten Weltkrieg auf deutschem Boden verloren, wurde aber nicht endgültig besiegt. Die Nationalsozialisten sind auf den Mond geflohen und greifen nun fast 50 Jahre später Amerika mit ihren Reichsflugscheiben und Weltraumzeppelinen an, die Meteoriten auf die Erde werfen. Der Film nimmt Bezug auf den Mythos der von Deutschland während des Zweiten Weltkriegs als Wunderwaffe entwickelten „Reichsflugscheiben“ sowie auf Behauptungen, die Nationalsozialisten hätten sich nach dem Krieg auf eine geheime Militärbasis in Neuschwabenland zurückgezogen, um von dort aus einen erneuten Versuch der Welteroberung zu starten. Klingt total abgespaced, oder?
Eine fiktive Welt, in der Hitler gewonnen hat
Der Roman „The Man in the High Castle“ von Philip K. Dick, verfilmt als Serie durch Ridley Scott, spielt im Jahre 1962, 15 Jahre nachdem die Nationalsozialisten den zweiten Weltkrieg gegen Amerika gewonnen und es sich mit den Japanern aufgeteilt hatten. SPOILERWARNUNG: Die Serie spielt mit klassischen Klischees und kann es in Zeiten der Toleranz™ wie alle modernen Serien nicht unterlassen, mindestens einen Schwulen und eine Lesbe zu portraitieren, sowie Schwarze als ein Volk unerschrockener, furchtloser Helden darzustellen. Gegen Letzteres könnte man auch nichts einwenden, wären es nicht noch gleichzeitig Kommunisten, die nicht nur verharmlost, sondern im Gegenteil sogar glorifiziert werden! Eine kurze Auflistung, wie viele Menschen durch den Kommunismus allein gestorben sind:
· Sowjetunion: 20 Millionen
· Volksrepublik China: 65 Millionen
· Vietnam: 1 Million
· Nordkorea: 2 Millionen
· Kambodscha: 2 Millionen
· Osteuropa: 1 Million
· Lateinamerika: 150.000
· Afrika: 1,7 Millionen
· Afghanistan: 1,5 Millionen
Ein paar Massenverbrechen im Einzelnen:
· die Exekution von zehntausenden Geiseln und Gefangenen ohne Gerichtsverfahren,
· die Ermordung von hunderttausenden rebellischen Arbeitern und Bauern von 1918 bis 1922,
· die Hungersnot von 1922, die 5 Millionen Tote verursachte,
· die Ausrottung und Deportation der Kosaken 1920,
· die Ermordung von Zehntausenden in Konzentrationslagern der Sowjetunion von 1918 bis 1930,
· die Liquidierung von fast 690.000 Menschen im Großen Terror von 1937 bis 1938,
· die Vernichtung von 4 Millionen ukrainischen und 2 Millionen russischen und anderen Bauern sowie kasachischen und kirgisischen Nomaden durch eine künstliche und systematisch verlängerte Hungersnot von 1932 bis 1933,
· die Deportation von hunderttausenden Polen, Ukrainern, Balten, Moldawiern und Bewohnern Bessarabiens von 1939 bis 1941 und erneut 1944 bis 1945,
· die Deportation der Wolgadeutschen 1941 usw. usf.
Beim Schauen der obigen Serie leuchtet einem nicht ein, wie Menschen der NS-Propaganda und NS-Ideologie verfallen konnten. Genau wie die US-Propaganda auch hat die NS-Propaganda behauptet, wir seien „Befreier der Unterdrückten, stellvertretend für alle freien Völker“. Die erwähnte Serie versäumt aufzuzeigen, dass dies jedem Menschen auf diesem Erdball, der naiv an das Gute glaubt, hätte passieren können, und dass es nicht daran lag, dass Deutsche per se böse wären, bedenkt man, wie viele Menschen allein die USA mit ihren Kriegen auf dem Gewissen hat. Wahrscheinlich durfte in der Serie in diesem Kontext keine echte Kritik an Amerikanern geübt werden, die ja nicht minder für Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Welt verantwortlich sind. Es muss ja immer die Guten geben, und das sind die Amis, richtig?! Wie vielen Amerikanern ist es wirklich bewusst, welche Verbrechen ihre Regierung alle begangen hat und wie wäre es andersherum im Falle eines Sieges bei uns gewesen? Wenn man zu den Guten gehört und den Krieg verliert, dann bedauert man wahrscheinlich nur, dass man verloren hat; und war es nicht genauso bei den meisten Deutschen nach dem Krieg? Antreibend war nicht der Rassengedanke von Über- und Herrenmenschen, sondern der Gedanke, dass man für die Freiheit kämpft. Damit hat man die Menschen damals geködert und das wird bis heute noch immer genauso praktiziert.
Gibt es ihn, den Krieg nach dem Krieg?
Zurück zum eigentlichen Thema. Die restlichen Autoren, die anfangs erwähnt wurden, haben sich Frage 2 gewidmet und nach Indizien gesucht, ob „Reichsdeutsche“ bis heute noch Krieg gegen die USA und andere Länder führen. Hier ein paar Auszüge, mit denen Sie sich selbst ein Bild machen können.
Bspw. schreibt Martin Neumann in seinem Vorwort: „ ‚Der Zweite Weltkrieg ist noch nicht zu Ende und das Deutsche Reich kämpft nach wie vor gegen die Alliierten!‘ So könnte man die Hauptthese dieses Buches in wenigen Worten zusammenfassen. Wenn das für Sie, lieber Leser, unglaublich oder gar wie haarsträubender Unsinn klingt, so wundert mich das nicht. Als mir vor einigen Jahren ein Bekannter zum ersten Mal von einer sogenannten ‚Dritten Macht‘ beziehungsweise den ‚Reichsdeutschen‘ erzählte, starrte ich ihn nur verdutzt an und suchte nach der Pointe in einem Witz, der keiner war. Es ist also vollkommen normal, wenn man beim Erstkontakt mit diesem Thema eine gewisse Abwehrhaltung einnimmt. Die einen reagieren verblüfft, die anderen beißen sofort zurück und wollen ‚nichts mehr von diesem Schwachsinn hören‘. Wie gesagt, eine vollkommen normale Verhaltensweise, wenn plötzlich Dinge auftauchen, die wir mit unserer Erziehung und dem uns eingepflanzten Weltbild überhaupt nicht vereinbaren können. Demnach soll dieses Buch auch in erster Linie Denkanstöße vermitteln.“
Das Stillschweigen und die Desinformationen in den Massenmedien würden „sich erst ändern, wenn besagte Dritte Macht (falls es sie denn überhaupt gibt) so offen agieren würde, dass wir - als ‚kleine Leute‘ - sie und ihr Wirken direkt wahrnehmen können“, schreibt Neumann weiter. Wer das Planen der jetzigen Reichsdeutschen verstehen wolle, der müsse die Grundlagen der nationalsozialistischen Weltanschauung kennen. Hitler habe immer betont, man würde im Falle eines Weltkrieges nicht gegen einzelne souveräne Staaten und Völker kämpfen, sondern gegen das „internationale Judentum“; dieses sei der Hauptfeind der freien Völker und hätte sich als eine international vernetzte Struktur mit ihrer Finanzmacht England, Frankreich, die Sowjetunion und die USA Untertan gemacht. Deswegen hätten die Reichsdeutschen aufgrund der anscheinenden Übermacht den Verlust ihres Mutterlandes miteinkalkuliert. Klingt das völlig abstrus?
Hitler schrieb 1924 in seinem Buch „Mein Kampf“: „Die Möglichkeit, für ein Volkstum die Unabhängigkeit wieder zu erringen, ist nicht gebunden an die Geschlossenheit eines Staatsgebietes, sondern viel mehr an das Vorhandensein eines wenn auch noch so kleinen Restes dieses Volkes und Staates, der im Besitz der nötigen Freiheit, nicht nur Träger der geistigen Gemeinschaft des gesamten Volkstums, sondern auch der Vorbereiter des militärischen Freiheitskampfes zu sein vermag. Denn unterdrückte Länder werden nicht durch flammende Proteste in den Schoß eines gemeinsamen Reiches zurückgeführt, sondern durch ein schlagkräftiges Schwert.“
Was schreiben die anderen Autoren so?
Die restlichen Autoren schreiben ernsthaft, dass es überall auf der Welt versteckte reichsdeutsche Basen gäbe und mit großer Wahrscheinlichkeit noch Stationen im Weltall, wo sich Reichsdeutsche niedergelassen hätten. Tonnenweise Patente hätte man zwar in Deutschland liegen lassen, aber die wirklich wichtigen mit futuristisch innovativen Konzepten für die Wunderwaffen hätte man mitgenommen und sie sogar entwickelt. Reichsscheiben würden ständig in amerikanischen Luftraum eindringen und der Grund, warum man noch nie etwas darüber gehört hätte, sei der Gesichtsverlust der Supermacht Nr. 1 auf Erden. Hirngespinst oder größte Vertuschung in der Geschichte – was glauben Sie?
Was wäre, wenn?
Als „Was-wäre-wenn-Bücher“ lassen sich diese Bücher wahrscheinlich am besten fürs eigene Amüsement lesen. Hätte Hitler gewonnen, hätte er sich wahrscheinlich genauso positioniert, wie es die Amerikaner bei uns getan haben, als Befreier und von so einer außergewöhnlichen Moral, wie es sie außer bei Deutschen nirgendwo zu finden gibt, sprich anstelle eines amerikanischen Exzeptionalismus gäbe es dann eventuell einen deutschen. Wer weiß, vielleicht hätte man auch die eigenen Vernichtungsverbrechen den anderen in die Schuhe geschoben und versucht, dort einen Schuldkult zu etablieren? Vielleicht würden dann hier überall deutsche Fahnen wehen und jeder Ami würde sich aus eingeimpftem Selbsthass schämen, seine Nationalfahne öffentlich zu zeigen, aber das ist eine andere Geschichte für einen anderen Beitrag…
Quellen:
Neumann, Martin: Die Reichsdeutschen - Das Dritte Reich als dritte Supermacht auf Erden?
Sternhoff, Gilbert: Die Dritte Macht – 1945 bis heute? Kopp Verlag
Jürgenson, Johannes: Das Gegenteil ist wahr – UFOs und Flugscheiben im Kampf um die globale Macht – Band 2
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