top of page

​Die Landtagswahl von Saarburg, die nicht rechtens war (21.09.1947)

Saargebiet seit 1920.png

Das Saargebiet war wesentlich kleiner als das heutige Saarland und dieses wiederum war zeitweise größer als heutzutage: Saarburg wurde zuerst ans Saarland angegliedert und dann wieder abgetrennt. ​Was war da los? Unsere Recherchen förderten dann noch Ungeheuerlicheres zu Tage...

​

Die erste Frage, die man sich stellen muss, lautet: Warum hat Frankreich zuerst dem Saarland mehr Fläche gegeben, um es danach doch wieder kleiner zu machen? Die Antwort lautet: Weil Frankreich Druck von den anderen Siegermächten bekam. Frankreich wurde zu diesem Schritt gezwungen. Auch Brosig gibt den Zwang offen zu:

„Auf den Protest der Westalliierten musste die Eingliederung teilweise wieder rückgängig gemacht werden. Mit Wirkung vom 24. Juni 1947 gliederte Frankreich 61 Gemeinden der Kreise Trier und Saarburg an das inzwischen errichtete Land Rheinland-Pfalz zurück und dreizehn rheinland-pfälzische Gemeinden der Kreise Birkenfeld und Kusel in das Saargebiet ein.“

 

Einen Monat vor der Zwangsrückgliederung fanden im neugegründeten „Land Rheinland-Pfalz“ am 18. Mai Wahlen für den ersten Landtag statt. Am 21. September wurde dann im Landkreis Saarburg nachgewählt. In der gleichen Chronik, aus der eben zitiert wurde, heißt es auch:

„Aus Protest gegen die Rückgliederung an Rheinland-Pfalz hoher Anteil ungültiger und nicht abgegebener Stimmen: Landtag: 41,6 %, Kreistag: 42,9 %“

 

Der erste Landtag, sowie der erste Kreistag wurden vom dortigen Saarvolk abgelehnt!

Der erste Landtag hatte keine Legitimation vom dort lebenden Saarvolk erhalten.

​Alle Gesetze und alle Wahlen, die darauf folgten und dadurch Auswirkungen auf dieses Gebiet hatten, sind absolut illegal! Das Saarvolk hat hier seinen Willen bekundet, weiterhin zum Saarland zu gehören. Darüber setzten sich jedoch alle Kräfte in Machtpositionen hinweg. Theoretisch müsste dieses Gebiet, aus völkerrechtlichen Überlegungen, wieder zum Saarland gehören, oder man müsste von einem rechtsfreien oder autonomen Raum sprechen. Dieser Landteil wird aus der Illegalität heraus regiert und das seit über 70 Jahren!

​

Unsere neuesten Erkenntnisse aus unserer Recherche zeichneten dann ein noch Erschreckenderes Bild der Illegalität auf deutschem Boden. Das Fundament der angeblich föderalistischen Bundesrepublik in Westdeutschland - die Landesverfassungen - wurden nahezu flächendeckend in von der Bevölkerung ABGELEHNT. Es erfüllt uns mit Ehrfurcht, dass unsere Ahnen mehrheitlich verstanden, dass es sich bei dieser Neubildung der Gebiete um ein nicht erstrebenswertes Besatzungskonstrukt hielt.  Rheinland-Pfalz hat mit Abstand den schlechtesten Zustimmungswert erhalten: lediglich 35% befürworteten die neue Länderverfassung.

Aber schauen Sie es sich mit eigenen Augen an.

Keine Legitimation der Länder.png
Saarburg zu Saarland.png
Saarburg Bürgermeister.png
Saarburg Wahl.png
Bauern und Winzer.png
Bauern und Winzer2.png

Quellen:

Das Saarland zwischen Frankreich, Deutschland und Europa 1945 – 1957 von Rainer Hudemann, Armin Heinen, in Zusammenarbeit mit Johannes Großmann und Marcus Hahn, ©2007 by Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung e.V., Saarbrücken

Wendt/Rixecker, Verfassung des Saarlandes: Kommentar, S.18 ff

Dr. Rudolph Brosig, Die Verfassung des Saarlandes - Entstehung und Entwicklung, S.270f

bottom of page